Freitag, 2. Dezember 2016

Adventskalender: Wenn Einbrecher ihr Türchen öffnen

Ironischer Weise wurde gestern bei Nachbarn eines Freundes eingebrochen. Warum ironisch? Naja, gestern durften wir ja unser erstes Türchen im Adventskalender öffnen. Ich frage mich, ob Einbrecher in der Adventszeit etwas ähnliches denken? Natürlich ist das kein Thema worüber Betroffene lachen können, doch so versuche ich mich jetzt nicht verrückt zu machen dass es bald auch mich trifft. Lachen konnte ich auch nicht, als auf einmal die Polizei vor der Tür meines Freundes stand und ihm mitteilte, dass grade neben ihm eingebrochen wurde. Besonders erschreckend war es, dass wir in der Zeit bei ihm vorm Fernseher saßen und nichts davon mitbekommen haben.


Einbrüche sind jetzt um diese Jahreszeit keine Seltenheit und allein aus statistischen Gründen ist es nicht unwahrscheinlich, dass man damit irgendwie in Berührung kommt. Ich hoffe jedoch, dass ich jetzt auch aus statistischen Gründen lange Zeit ruhe davor habe. Denn man macht sich trotzdem ein wenig Gedanken. Treffen kann es schließlich jeden. Doch was kann man jetzt dagegen tun? Sich eine Alarmanlage besorgen? Infrarotsensoren? Hochauflösende Kameras? Wachhund? Wachroboter? Wer das nötige Kleingeld hat, hat sich so etwas bestimmt schon besorgt. Abgesehen davon, dass auch nicht jeder bereit ist so viel Geld in seine Mietwohnung zu investieren. 

Aber wenn man nur wenig Geld hat kann man nur hoffen, dass die Einbrecher das auch wissen und die eigene Wohnung daher verschont bleibt. Oder man bewaffnet sich für kleines Geld. Davon würde ich persönlich allerdings abraten. Ich bin weder Jurist noch Sicherheitsexperte, aber normativ betrachtet ergeben sich doch aus der Bewaffnung mehr Probleme als damit gelöst würden.
Ich gehe mal davon aus, das Einbrecher unerkannt und ungestört sein wollen. Daher werden sie es auch bestimmt vermeiden, in eine Wohnung einzubrechen in der sich grade jemand aufhält. Wenn dann bei einem Einbruch niemand in der Wohnung ist, halten Waffen allein den Einbrecher auch nicht davon ab sein Werk zu tun. Selbst wenn man den Knüppel aus dem Sack besäße, bräuchte es immer noch jemanden der dem Knüppel befiehlt sich auf sein Opfer zu stürzen. Konsequenz wäre dann, dass die Waffen je nach Wert auch noch gestohlen würden.

Sollte jedoch der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass sich ein Einbrecher in der Tür irren und auf einmal im Schlafzimmer neben dem Bett stehen würde, dann blieben noch die Fragen: Kann ich mit meiner Bewaffnung umgehen? Und wenn ja: Was wenn der Einbrecher ebenfalls bewaffnet ist? Die Situation könnte durch Waffen also noch problematischer werden als sie sowieso schon ist. Wenn man jetzt noch weiter geht und annimmt dass die Bevölkerung sich gegen Einbruch bewaffnen würde, dann würden die Einbrecher dementsprechend darauf reagieren und sich wahrscheinlich besser bewaffnen als die Bevölkerung. Eine Art Wettrüsten wenn man so will. Ich persönlich glaube, dass wären gefährliche Zeiten für uns alle mit vielen Verletzten.
Man könnte jetzt alle möglichen Szenarien durchspielen, doch ich beschränke mich jetzt weiter auf meine Annahme, dass Einbrecher unerkannt bleiben wollen. Daher würde eher die Flucht angetreten, als zusätzlich noch einen Raub zu begehen.

Einbrüche sind sehr unangenehm, weil damit die Sicherheit des Rückzugortes verloren geht und man nicht mehr weiß wo man sich überhaupt noch sicher fühlen kann. Aber sich nur noch in seinem Rückzugsort damit beschäftigen wie er verloren gehen könnte, macht diese Sicherheit ebenso zunichte. Es gib bestimmt einige Dinge die man tun kann um das Risiko zu minimieren wie zB. nicht in sozialen Medien mitteilen wann oder wie lange man im Urlaub ist. Eine Hausratversicherung kann auch beruhigend sein. Diese verhindert zwar nicht den Einbruch, reguliert aber wenigstens den entstandenen Schaden. Zu guter letzt bliebe da immer noch die Vorfreude auf Weihnachten und diese sollte man sich von niemandem kaputt machen lassen.

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